Hier ist sie vorbei, die Geschichte der deutschen Märchen. In Bremen. Beginnend in Hanau (Geburtstort der Grimm-Brüder) ist Bremen der Endpunkt der 600km langen Märchenstraße. Ein schöner noch dazu. Denn die Bremer Stadtmusikanten sind sogar als Bronze-Statue verewigt. Reibt man am Bein des Esels, soll ein Wunsch in Erfüllung gehen. Das ist sicher ein Versuch wert – solange das Tier nicht austritt… Doch die Stadt Bremen schreibt noch mehr Märchen. Ihr berühmtester Sohn ist James Last. Komponist, Produzent, Musik-Legende. Eine Bilderbuchkarriere zwischen Bremen und Florida. Bis heute ein Star auf der Bühne. Ein Mann mit Stil. Genau wie Adolph Freiherr Knigge (1752-1796). Die Gebeine des Benimm-Königs liegen nämlich im Bremer Dom begraben. Lassen wir ihn ruhen... br> Mit dem riesigen Universum (einer Mischung aus Wal und Muschel) kommt Bremen ganz modern daher. In dem ultramodernen Bau aus rund 40.000 Edelstahlstücken entstand eine interaktive Wissenschaftsausstellung in Zusammenarbeit mit Universität Bremen. Traditioneller dagegen: Die Eiswette. Dabei gibt’s allerdings kein Erdbeer-Eis zu gewinnen, sondern es geht um die Weser. Jedes Jahr am 6. Januar wettet man, ob der Fluss „geht oder steht“. Ein Schneider war 1829 Versuchskaninchen und Begründer dieser Tradition. Er wog 50 Kilo und musste mit einem glühenden Bügeleisen über die Weser laufen, ohne dass das gefrorene Eis einbrach. Der Maßstab gilt bis heute. Eis gab es allerdings zuletzt vor über 60 Jahren auf der Weser. Egal – so sammeln die Bremer an jenem Tag im Januar eben für die „Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger“. br> Übrigens kräht noch ein Hahn in Bremen. Von den Cornflakes-Packungen zum Frühstück. Die Firma Kellogg’s hat nämlich ihren Hauptsitz in der Hansestadt. Genauso auch die norddeutsche Reederei Llyod, die vor allem durch das Luxus-Kreuzfahrtschiff Europa bekannt ist. Neben eigenen Schiffen entwickelten die Bremer auch eigene Häuser. Das so genannte „Bremer Haus“ ist ein Reihenhaustypus: zwei oder drei Geschosse mit Souterrain und Vorgarten. Heute sind sie wegen ihrer hohen Decken und Holzfußböden so beliebt, dass sie selten vermietet, sondern meist als Wohneigentum verkauft sind.